Schlagwörter
Achtsamkeit, Hochsensibilität, Humanismus, Menschen sind doof, Misanthropie, mit Kalendersprüchen gegen Corona, Quarantäne, Rant, rummeckern, seid trotzdem lieb zueinander, Selbstquarantäne, staysafe
Hi! Na? Moin, ihr Wutzis da draußen! Tja, damit habt ihr wohl nicht gerechnet. Ich auch nicht, haha. Aber Fakt ist, dass mein Rechner eine ganze Weile nicht funktionsfähig war und ich nicht wirklich die Möglichkeit hatte, irgendetwas Längeres am Stück zu tippen.
Jetzt, da wir alle notgedrungen zu Hause rumhängen müssen und mein PC wieder mit mir vereint ist, dachte ich, dass es eine nette Geste wäre, mal wieder ein wenig zu schreiben. Worüber ich schreiben möchte, habe ich mir nicht so richtig überlegt. Momentan scheint es ja vor allem ein einziges Thema zu geben, das selbstverständlich auch zu Recht so eindrücklich bearbeitet wird. Ich selbst habe keine Symptome und kenne auch in meinem näheren Umkreis niemanden – zum Glück -, der betroffen ist. Oder zumindest hat es mir keiner gesagt. Das beruhigt mich sehr und ich versuche mich auch brav an die Regeln zu halten und hänge in der Wohnung oder in der Sonne auf dem Balkon herum. Daran, dass so lange die Sonne scheint, hier im Norden, hätte ich noch viel weniger geglaubt als an die Tatsache, dass ich hier jemals wieder tippen würde in naher Zukunft. Here I am. Rock you like a milde Brise.
A propos schreiben: Tatsächlich würde ich gerne meine Themen hier ein wenig mehr präzisieren, weil ich doch irgendwie von dem abgekommen bin, was ich anfangs besprochen habe und ehrlich gesagt auch nicht so gerne wieder dorhin möchte. Nicht, weil ich grundsätzlich zu allem anders denke – über einige Punkte sicherlich, aber nicht generell -, sondern auch, weil ich das Gefühl hatte, dass einige meiner – aus meiner Sicht hin und wieder durchaus validen – Aussagen oft von gewissen Menschen instrumentalisiert wurden. Und ich möchte mich nicht gemein machen mit Leuten, mit denen ich nicht mehr als die allgemeinen menschlichen Körperfunktionen teile. Ich habe nachwievor Schwierigkeiten mit gendergerechter Sprache, weil ich nicht wirklich überzeugt bin, dass die Probleme, die tatsächlich für betroffene Menschen existieren, auf diese Weise beseitigt werden bzw. mehr Verständnis erreicht wird, bei Leuten, deren Gedankengerüste vor einigen Jahrzehnten stecken geblieben sind. Das Gegenteil ist der Fall, oder nicht? Diese seltsamen Betonköpfe machen doch noch viel dichter, weil ihnen diese neue Form der Sprache eine Sensibilität abverlangt, die ihnen absurd fremd ist und dann wird der Graben noch viel tiefer als vorher. Ich persönlich finde gegenderte Sprache schlichtweg nicht ästhetisch und habe prinzipiell keine allzu großen Schwierigkeiten, mich mitgenannt zu fühlen, wenn nur der maskuline Plural genutzt wird.
Als Feministin sehe ich mich ebenso nachwievor nicht, weil auch da gewisse Aussagen im Raum hängen, mit denen ich nicht zurecht komme und die meinem eher humanistischen Weltbild stark widersprechen. Und als Humanistin würde ich mich definitiv bezeichnen, weil ich weiterhin davon überzeugt bin, dass es für ein gesundes Miteinander unabdingbar ist, andere so zu behandeln, wie man selbst gern behandelt werden möchte und vor allem wertzuschätzen, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhört, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Überhaupt Wertschätzung. Das ist eine echt wichtige Sache. Soziale, aber auch finanzielle Wertschätzung. Insbesondere in meinen bisherigen Arbeitserfahrungen kamen beide Punkte enorm zu kurz..
-Also, was wollt ihr lesen? Sonst bekommt ihr weiterhin nur Blödsinn. Überlegt euch das gut! –
Gerade in Zeiten wie unserer aktuellen weltweiten Situation ist es wichtiger als je zuvor, dass die Menschlichkeit und ein wertschätzender Umgang im Vordergrund stehen. Zwar bleibt für mich Selbstbestimmtheit ein absolutes Muss, aber nicht im rein egoistischen Sinne, dass man sich die Freiheit herausnimmt, völlig irrational Dinge zu bunkern, damit kein anderer sie bekommt bzw. damit man selbst am Ende vorgeblich heile herauskommt. Wieso Menschen sich so verhalten, ist mit Sicherheit evolutionär begründbar (ich habe nich in diesem Fall nicht belesen und behaupte das einfach mal), da wir aber alle im Endeffekt soziale Wesen sind und der soziale Tod auch den physischen Tod bedeuten kann, erschließt sich so ein Verhalten trotzdem nicht vollkommen. Und damit sich keiner Sorgen machen muss: Ich habe bestimmt noch Klopapier für die nächsten zwei Wochen. Schätze ich zumindest. Sofern nichts Unvorhergesehenes durch die massenweise gebunkerten Dosensuppen passiert….
Eine ehemalige Freundin hat dieses Blog hier als Rant-Blog bezeichnet, weil ich so oft rummeckere und mich über alles beschwere. Und ich gebe zu, dass mir der Regen häufig näher steht als die Sonne (leider meist auch durch reale Erfahrungen, die einen eher zögern lassen, wenn sich dann wider Erwarten eine positive Sache anbahnt). Es tut mir sehr leid, wenn ihr oder einige von euch mich als anstrengend und weinerlich empfinden und mein Gejammer für privilegiert haltet. Zu einigen Teilen mag das absolut stimmen, aber oft ist es dann doch komplizierter als nur ‚denk doch einfach mal positiv!‘. Ich verstehe das. Echte Empathiefähigkeit ist nicht jedem in die Wiege gelegt. Mein Gejammere wird sich vermutlich in Zukuft auch vorerst nicht wirklich ändern. Seit knapp drei Jahren wohne ich jetzt wieder im Norden, in einer großen Stadt, und merke leider durch meine Arbeit, die meist mit großen Menschengruppen zu tun hat, aber auch durch die allgemeine Ansammlungen von Menschen an bestimmten Orten der Stadt, dass meine Misanthropie vermutlich eher nicht nachlassen wird. Außer, ich verlasse diesen Ort – was mein nächster Plan ist. Aber auch das ist nicht so leicht, wie man denkt. Man sollte meinen, dass man als Humanistin ein großes Herz für Menschen(ansammlungen) haben sollte. Dachte ich auch. Ist nicht der Fall. Manchmal hoffe ich das und treffe dann nicht selten Leute, bei denen mir sogar kurz der Gedanke durch den Kopf springt, ob und wieso Menschenrechte wirklich für alle gelten sollten. Natürlich nur superkurz! Niemals würde ich ernsthaft in Erwägung ziehen, Menschenrechte für jemanden als aussetzenswert zu betrachten! Ich glaube, ich habe schon einmal ein wenig über diese Thematik geschrieben. Vielleicht sollte ich mal meine eigenen Artikel lesen. Später.
Was ich ich jedenfalls sagen wollte, war, dass ich es schön fänd, wenn sich eine gewisse Sensibilität in der Gesellschaft manifestieren würde. Nicht im Sinne von individuelle Befindlichkeiten für special Snowflakes. Ein wenig allgemeiner eher, so eine Art Common Sense, von dem man denken sollte, dass er eh schon da wäre. Funfact: ist er nicht.
Vorausschauendes Handeln ist hier mein Stichwort. Man darf z.B. den Schulterblick beim Gehen genauso nutzen wie beim Autofahren. Auf diese Weise kann man verhindern, dass man Leute nicht unnötigerweise umrempelt und merkt von sich aus schon, dass da jemand an einem vorbei will und kann höflich reagieren. Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht. Erst aussteigen lassen, dann einsteigen. Den eigenen Dreck mitnehmen und entsorgen, damit jemand anderer den Ort so vorfindet, wie er sein soll. Gilt übrigens auch im Arbeitsbereich. Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. Keine lebensnotwendigen Dinge aus Krankenhäusern stehlen, um seinen eigenen Arsch zu retten, der vermutlich nicht einmal in Lebensgefahr schwebt. Wer immer mit dem Strom schwimmt, erreicht niemals die Quelle. Und einfach mal Hände waschen. All sowas. Klebt euch all diese Aussagen gerne als Wandtattoo in die Küche.
Die Frage, was ihr hier lesen werdet, habe ich leider immer noch nicht beantwortet und würde sie gern an euch weitergeben. Habt ihr Schwerpunkte? Oder soll ich so wie immer vor mich hindödeln, wenn ich ein Thema habe, das mich interessiert? Im Prinzip interessiert mich das Thema Sensibilität in Gesellschaften und im Speziellen Hochsensibilität ziemlich sehr. Und zwar vor allem deswegen, weil ich mir genau diese Eigenschaft zuschreibe und immer nur irgendwelche esoterischen Aura-Geschichten im Netz finde. Mir ist klar, dass das alles nicht wissenschaftlich gesichert ist, was ansonsten zu diesem Thema kursiert, aber ich bin mir für meinen Teil absolut sicher, dass bei mir eine andere Wahrnehmung von Situationen und Umgebungen vorherrscht als bei fast allen anderen in meinem Umkreis. Das erlebe ich echt permanent, wenn ich mit Menschen zu tun habe, ob direkt oder indirekt und es ist auf Dauer sehr belastend. Man wird lediglich belächelt oder als schwächlich empfunden. Hochsensibilität abseits von Esoterik IS a thing und eigentlich sogar ein echt gutes. Und ihr wisst, dass ich wirklich sehr weit weg davon bin, mich von halbseidenen Äußerungen und Unwissenschaftlichkeit einlullen zu lassen. Trotzdem fänd ich es enorm sinnvoll, diese Thematik hier zumindest hin und wieder zu besprechen, um vielleicht eine echte Aufmerksamkeit bei einigen Leuten zu schaffen. Auch für mich persönlich als Ventil. Wäre das ok für euch?
Beruflich versuche ich mich übrigens ein wenig umzuorientieren. Ich habe eingesehen, dass Kultur nicht der Ort ist, an dem ich gebraucht werde. Zumindest nicht in der Kulturszene, wie sie aktuell funktioniert. Mein Interesse bewegt sich derzeit in Richtung agiles Projektmanagement und ich suche nach Möglichkeiten, hier praktische Erfahrungen machen zu können, sodass es endlich für mich weitergeht. Wenn ihr eine Idee habt, wie ich da irgendwie reinrutschen könnte, her damit! Die IT-Branche steht mir ja schon seit eigentlich immer sehr nahe und ich stelle mir vor, dass ich im Feld des Projektmanagements Fuß fassen und vielleicht sogar glücklich werden kann.
Angefangen zu coden habe ich schon. Auf Babypupiniveau, aber es macht Spaß 😀
ansonsten: passt bitte auf euch auf, bleibt gesund und seid achtsam. Immer.
❤
ja, dieses Ding habe ich übrigens an meiner Badezimmertür hängen. Danke an meine beste Freundin hierfür 🙂